Was zuvor auf Rasenfeldern mit einem größeren Ball um die vorletzte Jahrhundertwende fast zur olympischen Disziplin avancierte, wurde vor gut 20 Jahren von amerikanischen Fahrradkurieren aus der Grube des Vergessens gezogen und als "Hardcourt" Bikepolo auf städtische Betonflächen gebracht.
In Hamburg wird Bikepolo seit 2009 gespielt. Es gibt in Hamburg derzeit etwa 15-20 aktive Spieler:innen, die sich mehrmals die Woche treffen, um in zufällig zusammengewürfelten Teams à 3 Personen in Spielen von 10 Minuten gegeneinander antreten.
Das Regelwerk beruht auf den simplen Grundsätzen "Schläger gegen Schläger, Rad gegen Rad, Körper gegen Körper". Auf Turnieren wird es dann etwas umfangreicher, aber für den Anfang reicht das für's Verständnis. Das Spielfeld ist je nach Verfügbarkeit ca. 40 x 20 m² groß und mit Banden umrundet. Die Tore sind wie beim Eis- oder Streethockey etwas ins Spielfeldinnere versetzt und ähnlich groß. Gespielt wird mit Bällen aus Plastik, die Schläger bestehen aus einem Alu-Schaft und einem Schlägerkopf aus Kunststoff. Bei den Rädern bleibt jedem die freie Wahl. Trotzdem ähneln sich die Räder in gewissen Punkten: der Radstand wird versucht kurz zu halten, damit das Rad wendig ist. Die Übersetzung des Antriebs ist klein, damit man auf dem kleinen Platz schnell vorankommt, und da die eine Hand für den Schläger reserviert ist, besitzen die Räder meist nur eine Vorderradbremse.
Seit einigen Jahren gibt es Turniere, in denen sich die Bikepolospieler:innen in mehr oder weniger festen Teams messen - nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Es gibt in regelmäßigen Abständen Welt- und Europameisterschaften. Diese werden dann von übergeordneten Verbänden und den Clubs von wechselnden Austragungsorten organisiert.
eurobikepolo.com
nahardcourt.com
Last but not least: Es gibt beim Bikepolo keine Unterteilung in Geschlecht, Alter oder Können. Alle treten miteinander und gegeneinander an - im Training wie auf Turnieren.
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